Glossar zur Didaktik des Anfängerschwimmens

Didaktik des Anfängerschwimmens



Einführung

Viele Kinder lernen das Schwimmen problemlos, andere mühen sich ab und ihre
SchwimmlehrerInnen können ihnen kaum Hilfestellung geben.
Die Didaktik des Anfängerschwimmens soll Ihnen verständlich machen,
=>   wie die Kinder schwimmen lernen,
=>   auf welchem Leistungsstand die Kinder sind,
=>   Einstiegstests in einen Schwimmkurs zu planen,
=>   alternative Wege auszuarbeiten,
=>   ganzheitlichen Unterricht zu organisieren.
Die Didaktik beschreibt eine mehrgleisige, in den Grundfertigkeiten aber lineare Reihenfolge im Lernprozess.  
Die Kinder lernen zwar in Sprüngen, das ist auch ein Wesen des ganzheitlichen Lernens, Aufgabe der Didaktik ist aber auch, der SchwimmlehrerIn bei Lernschwierigkeiten des einzelnen Kindes Mittel der Beurteilung zu sein, damit der Unterricht individuell angepasst werden kann.  





Die Didaktik des Anfängerschwimmens
hier eingeteilt in fünf Grundfertigkeiten Schwimmen

Wenn wir die Grundfertigkeiten Schwimmen hier in die fünf Begriffe
springen ... atmen ... tauchen ... gleiten ... fortbewegen           einteilen,
so möchten wir damit die fünf unterschiedlichen Qualitäten des Schwimmens herausstellen.
Ließen wir eine dieser Qualitäten weg, so wäre das Schwimmen - Lernen gefährdet.
Natürlich müssen die Kinder am Fortbewegen (Techniktraining) weitaus mehr arbeiten als am Springen.
Die Kinder lernen immer an mehreren dieser Fertigkeiten gleichzeitig, allerdings auf unterschiedlichem Leistungsstand. Hier müssen wir spannende Aufgaben suchen, die die Kinder fordern, aber nicht überfordern.






warum springen

Das Springen ist wohl die am wenigsten bedeutende Tätigkeit für das Schwimmen - Lernen, anders bei der allgemeinmotorischen Entwicklung.
Interessant ist die Geschwindigkeit der Bewegung und die Präzision der Reaktion, die schrittweise automatisiert wird.
Im Flachwasser wird Ganzkörperkoordination und das Abfangen geübt (Variation und Differenzierung der Muskelsteuerung),
im tieferen Wasser die Kombination mit den anderen Grundfertigkeiten Schwimmen.





Sicherheitsregeln springen

Einfachste Sicherheitsregel heißt : Wer springt muss aufpassen, die Wasserfläche muss frei sein.
Wird ein Sprung in ein Training am laufenden Band eingebunden, so müssen sich die Kinder an diese "Einbahnstraße" halten.
Für den Sprung muss das Wasser genügend tief sein, bei kopfwärtige Sprünge benötigen die Kinder tiefes Wasser, die Hände müssen vor dem Kopf gestreckt sein.
In der Spielzeit sind Sprünge höchstens in einem fest vereinbarten Bereich erlaubt.
Sicherheitsregeln werden bei Kindern schrittweise erarbeitet.





Hilfestellung beim Springen

Die Kinder beschäftigen sich mit ausprobieren, also wiederholen und variieren.
Im Unterricht sollten Sie Ihre führende Hand für die Sicherung frei halten
und zur Not ein Kind auch Ganzkörper fangen können.





warum atmen

Atmen trainieren ist eine von den zentralen Aufgaben beim Schwimmen. Neu ist ...
die Kinder müssen gegen den Wasserdruck einatmen und trainieren die Atemmuskulatur,
die Kinder müssen auch abrupt und über "längere Zeit" den Atem anhalten können,
die Kinder müssen sich synchron mit der Bewegung über längere Zeit mit Sauerstoff versorgen können
und für genug Atemzugvolumen tief genug ausatmen.





warum tauchen

Ohne Tauchen können die Kinder nicht sicheres Schwimmen erlernen. Neu ist ...
Lösen der Füße vom Boden und Lösen von der senkrechten Körperlage,
Schweben in verschiedenen Körperlagen, Schwerelosigkeit,
Öffnen der Augen und orientieren unter Wasser,
gezieltes Tauchen mit Kopfsteuerung (Tauchen mit Orientierung).





Lernwege beim tauchen

Der Lernweg beim Tauchen ist bei fast allen Kinder gleich.
Er beginnt mit der senkrechten Körperlage, die Kinder stehen im Wasser
und legen das Gesicht ins Wasser oder tauchen bückend in einen Gymnastikreifen.
Trauen sich die Kinder nicht, so wird ein pusten ins Wasser vorgeschoben (Motorboot brausen),
beim bücken und tauchen halten sich die sich ggf. fest.
Ist diese Übung häufig wiederholt und gesichert, wird die Tauchzeit verlängert.
Nach etwas Übung schaffen die Kinder 6 bis 12 Sekunden.
Hier erfahren sie auch den Auftrieb, sie haben Probleme, unter Wasser zu bleiben.
Sie lösen der Füße vom Boden und von der senkrechten Körperlage,
Schweben in verschiedenen Körperlagen, und erfahren die Schwerelosigkeit.
Damit ist der Einstieg in die neue Qualität, tauchen in Schwimmlage geschafft.
Mit dem Öffnen der Augen und orientieren unter Wasser wird das Tauchen spätestens hier interessanter;
geübt wird das Tauchen im Schwimmlage zunächst an der Treppe,
im Liegestütz (als Krokodil) auf Händen laufen (und die Krokodile können ganz schön bissig sein),
beim Untertauchen von einem oder mehreren Gleitbrettern wird die Tauchzeit verlängert und
der Übergang zum freien Gleiten und Tauchen im brusttiefen Wasser erreicht (durch zwei Gymnastikreifen).
Das wird häufig geübt und variiert, auch mit etwas Steuerung zur Seite.
Es folgt das Gleiten und Tauchen im schultertiefen oder tiefen Wasser;
zunächst stellen sich die Kinder auf die Oberschenkel der Ausbilderin und gleiten zum Rand,
später gleiten sie vom Rand zur Lehrkraft.
Jetzt können die Kinder im Flachwasser kopfüber eintauchen und einen Ring holen,
oder auf einer Lochmatte kniend durch das Loch heraustauchen.
Von einem Gleitbrett am Beckenrand kniend können sie einen von fünf Ringen aus schultertiefem Wasser holen oder sie holen gleich alle fünf.
Jetzt sind sie so sicher und schaffen im Tiefwasser springen und tauchen über Eck,
beim hangelnden Tauchen an der Leitstange können sie bald 1,80 m Tiefe erreichen.





warum gleiten

Neben der Kraftersparnis durch Ausgleiten soll die Schwimmlage vermittelt werden.
Das Gleiten führt zu der Eleganz beim Schwimmen,
gleitendes Tauchen führt zu Wassergespür und der Bindung zur Sportart.





warum fortbewegen

Techniktraining ist die tägliche Aufgabe beim Schwimmen trainieren,
Methoden beim Bewegungslernen werden ständig diskutiert,
insbesondere bei den kleinen Kindern.
Manchmal zählt allein der Erfolg, hat ein Kind mit viel Energie schwimmen gelernt,
muss die Technik später noch verbessert werden.





beim tauchen orientieren

Die Augen sind das effektivste Sinnesorgan mit dem sich die Menschen in ihrer Umgebung zurechtfinden. Können die Kinder unter Wasser die Augen nicht öffnen, so sind sie in ihren Orientierungsmöglichkeiten stark behindert.
Eine Schwimmbrille oder eine Taucherbrille können beim Einstieg helfen, die Kinder sollen aber unter Wasser die Augen öffnen können (sich unter Wasser orientieren können).
In der der weiteren Schulung gelangen die Kinder zu den Kombinationen (Springen und) Gleiten und Tauchen. Ziel ist das Tauchen mit Orientierung (Tauchen mit Kopfsteuerung).





warum atmen trainieren ?

Atmen trainieren ist eine der schwierigsten und scheinbar unmotiviertesten Teile des Schwimmtrainings.
Alle Trainingsformen wie z.B. das Pusten von Tischtennisbällen in einen Gymnastikreifen wirken unmotiviert und aufgesetzt, insbesondere beim ganzheitlichen Lernen. Dennoch nimmt die Atmung neben dem Bewegungslernen eine Schlüsselrolle ein.
Wenn die Ausbilderin die Bewegung über die Atmung rhythmisiert (und die Atmung auf diesem Wege koordiniert) übernimmt die Atmung selbst die natürliche Koordination von Arm- und Beinbewegung (und das merkwürdigerweise sogar beim Tauchschwimmen). In dem frühen Alter gelingt eine solche Koordinationsleistung nur ohne Fehlerkorrektur.





erste Atemsteuerung

Manche Kinder kommen in einen Schwimmkurs und beherrschen die Atemsteuerung nicht. Dann wird Anfängerschwimmen sehr schwierig.
Auf die Frage, "Kannst du die Luft anhalten?", erproben sie das auch mit zusammengepressten Lippen, atmen in Wirklichkeit aber unbewusst durch die Nase weiter. Das Atemzugvolumen ist so gering, dass keine frische Luft in der Lunge ankommt, die Atmung erfolgt rein reflexhaft.
Wenn diese Kinder dann tauchen, erfahren sie einen abschreckend stechenden Schmerz in der Nase. Sie müssen zum tauchen die Nase zuhalten und werden die Atmung erst nach einiger Zeit beherrschen.





natürliche Schwimmtechniken

Die Literatur beschreibt zwei natürliche Schwimmtechniken für Kinder ab 2 Jahre.
Das instinktive Reflexschwimmen setzt sich zusammen aus einem radfahrähnlichen Wassertreten, einer recht steilen Wasserlage und der Brust-Armbewegung, einer gleichmäßigen Atmung. Nach Bauermeister ist diese Schwimmtechnik auf den Altersbereich kleiner Kinder beschränkt, da sich danach das spezifische Gewicht der Kinder erhöht.
Der natural strike ist eine Tauchtechnik des Schwimmens.
Die kleinen Kinder lernen die Atemsteuerung, gleiten und fortbewegen auf kleinem Raum (Hunt). Die Beintechnik teils Kraul, teils Brust, manchmal gemischt dient der Stabilisierung des Körpers, die Kraul-Armtechnik sorgt für das Vorwärtskommen. Die Atmung erfolgt unregelmäßig, nach Bedarf.
Nur ganz wenige Kinder erwerben eine dieser Schwimmtechniken durch ausprobieren.





Techniklernen

Das Erlernen der Schwimmtechnik ist wohl der - bei dem Alter der Kinder -
schwierigste Teil der Schwimmausbildung.
Nehmen wir einen nicht ganz abwegigen Vergleich: versuchen Sie einmal,
einem sechsjährigen Kind einen Handstand auf einem Stufenbarren zu vermitteln.
Sie stoßen an die gleichen Schwierigkeiten und haben zudem noch Eleganz als Ziel.
Grundsätzliche Probleme beim Anfängerschwimmen sind:
Stabilisierung des Bewegungsablaufes,
Koordination der Technikteile,
Bewegungsführung und Koordination unter Zeitdruck,
bei schlechter Technik hohe Belastung.





Erlernen der Schwimmtechnik

Das Erlernen der Schwimmtechnik ist wohl der - bei dem Alter der Kinder -
schwierigste Teil der Schwimmausbildung.
Nehmen wir einen nicht ganz abwegigen Vergleich: versuchen Sie einmal,
einem sechsjährigen Kind einen Handstand auf einem Stufenbarren zu vermitteln.
Sie stoßen an die gleichen Schwierigkeiten und haben zudem noch Eleganz als Ziel.
Grundsätzliche Probleme beim Anfängerschwimmen sind:
Stabilisierung des Bewegungsablaufes,
Koordination der Technikteile,
Bewegungsführung und Koordination unter Zeitdruck,
bei schlechter Technik hohe Belastung.





ganzheitlich lernen

Wenn wir von ganzheitlichem Schwimmenlernen sprechen,
so meinen wir spielerisch-ganzheitliche Übungen zum Schwimmenlernen,
mit den charakteristischen Bestandteilen:
Anreiz durch Aufforderungscharakter der Aufgabe,
vielfältige, aber erreichbare Herausforderung,
Möglichkeit der (Leistungs-) Variation,
klar bestimmbaren Erfolg.





Übungsspiel

Ein Übungsspiel ist keine theoretische Konstruktion, sondern eine übliche Spielform.
Wenn die Kinder auf dem Spielplatz etwas ausprobieren, so wiederholen sie die Übung mit erstaunlicher Ausdauer und belasten sich dabei, bis 'sie nicht mehr können'.
Im Training wird diese Belastungsgrenze selten erreicht.
Das kindliche Spiel hat die Bestandteile:
Anreiz durch Aufforderungscharakter der Aufgabe,
vielfältige, aber erreichbare Herausforderung,
Möglichkeit der (Leistungs-) Variation,
klar bestimmbaren Erfolg.





das erste freie Schwimmen

Schwierig wird der Weg zum ersten freien Schwimmen.
Die Kinder besitzen noch keine effektive Beintechnik und sollen Armbewegung und Atmung mit einbauen.
Da die Kinder die Bewegung instinktiv schneller ausführen, geraten sie
sowohl bezüglich der Qualität der Technik
als auch in der Koordination der Tätigkeiten
und in der Ausführung und Effektivität der Atmung unter Zeitdruck.
Bewegungsführung und Koordination werden wesentlich schlechter,
einfacher ist der Einstieg in das freie Schwimmen über das Tauchschwimmen.





Unter den Kindern gibt es unterschiedliche Lerntypen

Je nach Dynamik und den Vorerfahrungen kommen die Kinder
mit unterschiedlichen Einstellungen und Erwartungshaltungen in den Schwimmkurs.
Einige wollen sich vor den anderen Kindern mit ihrem Können präsentieren,
andere toben mit Freunden begeistert herum   und
dann wissen einige mit sich und der Situation kaum etwas anzufangen.
Die Ausbilder sollen in innerer Differenzierung allen Kindern gerecht werden.





Jedes Kind verfolgt seinen Lernweg

Je nach Lerntyp kommen die Kinder mit einer Einstellung und Haltung zum Sport.
Draufgänger wie zurückhaltende Kinder werden wir nicht umwandeln können oder wollen,
aber wir können ihnen durch das Training Selbstsicherheit vermitteln.
dennoch werden die Kinder je nach Interesse unterschiedliche Lernwege beschreiten
und daher auch unterschiedliche Fertigkeitsprofile erwerben.







die pädagogische Arbeit

Die Qualität der pädagogischen Arbeit lässt sich leicht bestimmen, aber nur schwer beschreiben.
Im Idealfall haben die Kinder viel Spaß und Erfolg in einem harmonischen Lernklima.
Wir können Ihnen keine Rezepte zum Erwerb von Einfühlungsvermögen oder Vermittlung von Begeisterungsfähigkeit geben, pädagogisches Vermögen ist eine vielschichtige Qualität.
Wenn Sie wirklich mit überzeugter Begeisterung pädagogisch tätig sind,
werden Sie dieses bei den kleinen Kindern relativ einfache Kommunikationsspiel lernen.
Daneben sollten Sie sich mit (klassischer) pädagogischer Literatur weiterbilden.
Sie sollten ein klares Gefühl für die Kinder entwickeln,
jedes Kind sucht seinen Weg und Sie sollten den besten Weg zeigen.







Die Kinder sind unterschiedlich

Die Kinder sind von Natur aus unterschiedlich.
Manche klettern, springen und hampeln ständig herum,
andere nehmen die Wahrnehmungen nur in sich auf;
einige greifen jede Herausforderung auf und basteln jeden Bausatz,
andere tragen Duplo Steine im Mund herum und verteilen sie über die Wohnung;
manche möchten sich bei jeder Möglichkeit profilieren, andere sind zurückhaltend.
Eltern reagieren im Wesentlichen auf die Aktivitäten der Kinder,
einige Teile der Entwicklung scheinen kaum beeinflussbar zu sein.
Eltern möchten nicht in ihrer Erziehungsarbeit kritisiert werden,
Kinder möchten nicht negativ beurteilt werden.
Und wenn Sie gerne mit Kindern arbeiten, sollten Sie sie immer loben,
nur dann werden die Kinder Sie im Pubertätsalter hochachten.







Die Kinder sind orientierungslos

Schwimmen lernen erfordert langfristiges beharrliches und planerisches trainieren.
Die Kinder können ganzheitlich lernen und wollen immer einen Erfolg sehen.
Trainieren heißt konditionelle Bedingungen langfristig zu verbessern.
Das erreichen Kinder bei klassischen Straßenspielen auch,
jedoch wird es auf Grund der Gefahren beim Schwimmen nicht erreicht.
Auch Eltern können häufig nicht umschalten von behüten zu erforschen lassen.
Schwimmen lernen erforschen ist tatsächlich eine sehr gefährliche Tätigkeit,
die Kinder müssen wissen, das dürfen sie nur unter Aufsicht.







Die Beurteilung läuft völlig getrennt von der Unterrichtsführung.

Da die grundlegende motorische Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist,
scheint eine differenzierte Bewegungsschulung nur bedingt möglich zu sein.
Wenn Sie aus diesem Grund großenteils auf eine Fehlerkorrektur verzichten
und die Bewegungsmuster im Prinzip ganzheitlich aufbauen,
läuft die Beurteilung völlig getrennt von der Unterrichtsführung in reiner Reflexion.
Bedenken Sie, dass eine differenzierte Bewegungssteuerung, also
Genauigkeit ,  Konstanz ,  Rhythmik   und   Dynamik   der Bewegung
erst im Alter von 9 - 10 Jahren mit Korrektur steuerbar sind.







Glossar zur Didaktik des Anfängerschwimmens

Begriffsbildung



Wassertiefe

Die Beschreibung der Wassertiefe ist an die Körpergröße des Kindes gebunden

flaches bis brusttiefes Wasser
dient der Wassergewöhnung (und der Wasserbewältigung),
hier können die Kinder die Wirkung des Wassers erkunden:
der Widerstand verändert die Bewegungskoordination beim laufen,
der Auftrieb verändert die sensorischen Eindrücke,
die Wassertemperatur verändert den Blutkreislauf der Haut.

die Geschwindigkeit beim Laufen erhöht sich durch "Armrudern"
umfallen und wieder aufrichten erforschen Wasserwiderstand und erste Atemkoordination
Fortbewegen auf den Händen (Krokodillaufen) führt zum Gleiten
und erstes Tauchen wird geübt.

brusttiefes bis schultertiefes Wasser
verstärkt den Eindruck des Auftriebs erheblich
und ist ideal geeignet für das Techniktraining der Fortbewegung.

schultertiefes bis tiefes Wasser
erprobt die Grundfertigkeiten (und Fortbewegungstechnik).

schwimmtiefes Wasser
ist die Bezeichnung ab brusttiefem Wasser
und eher ein juristischer Begriff.





 





 





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Entwicklungspsychologie



kleine Kinder

In unserer Terminologie haben wir für das Alter 4-6 Jahre den Begriff 'kleine Kinder' gewählt und den Begriff 'Kleinkind' verworfen.
Natürlich sind wir uns darüber im Klaren, dass kompetente Mitmenschen auch für dieses Alter den Begriff Kleinkind verwendet. Der Wechsel zum Kind erfolgt dann mit dem tatsächlichen Wechsel der Lebensrealität zum Schulkind.
Unser pädagogischer Ansatz sieht das Kind, das den Schwimmkurs als kompetent handelnde Person erforscht.
Das Kind erfährt das Wasser als eine Umweltwirklichkeit, die keine Gefahr darstellt, sondern bewältigt werden soll. Das kleine Kind wird nicht wie ein Kleinkind eher behütet.





Das Spiel

Nach dem Sprachgebrauch vieler Mitmenschen wird der Ausspruch 'die Kinder spielen ja bloß' in der Vorstellung des Spiels bei Jugendlichen oder Erwachsenen verwendet. Hier wird das Spiel identifiziert mit einem amüsanten Zeitvertreib ohne Sinn und Ziel.
Diese Vorstellung trifft auf Kinder bis zum Alter von 8 Jahren auf keinen Fall zu.
Spiele sind hier die intuitive Fähigkeit der Kinder, eine komplexe Problemstellung durch das Spiel so zu vereinfachen, dass eine Bewältigung in kleinen Schritten erreicht werden kann.
Bedenken Sie, wie die Kinder ohne Anleitung laufen lernen oder sprechen lernen.
Das 'kindliche Spiel' ist schwer fassbar, da die Kinder die Spielregeln selbst bestimmen und ständig variieren. Es gibt verschiedene Typen wie Funktionsspiele, Rollenspiele, Regelspiele.
Wie manche Kinder sich im kindlichen Spiel selbst auslasten, ist im Training nicht erreichbar; sie haben eine präzise Selbsteinschätzung und die Kinder werden sehr sauer, wenn eine angeleitete Übung nicht klappt.





angstfrei schwimmen lernen

Es gibt Lehrbücher über Anfängerschwimmen, die groß und breit Kapitel über die Angst ausbreiten. Diese Lehrbücher können einem aber Angst bereiten.
Kinder haben keine Angst.
Kinder besitzen eine präzise Einschätzung über Dinge, die sie ausprobiert haben.
Und dann müssen Kinder Regeln befolgen wie: springe nicht in das große Becken.
Unter Hilfe der Lehrkraft können die Kinder schon früh im großen Becken gleiten und an der Leitstange klettern und tauchen, das Wasser ist nur etwas kälter.
Solange Sie das Kind das Element Wasser unter gezielter Anleitung entdecken lassen, handelt ein kompetentes Kind. Sie müssen nur darauf achten, dass eine der Grundfertigkeiten Schwimmen (wie z.B. das Tauchen) nicht wesentlich vernachlässigt wird.
Kann ein Kind nicht tauchen und Sie wollen es trotzdem mit Macht zum Schwimmen treiben, so spürt es seine fehlende Kompetenz und entwickelt Angst.





kleine Kinder lernen anders

Nicht nur die kognitive Entwicklung, die Jean Piaget so schön in seinen Büchern beschrieben hat erfordert eine kindgemäße Pädagogik,
auch die (ganzheitlich-) motorische Entwicklung.
Am besten wäre, motorische Entwicklung würde automatisch verlaufen und wir bräuchten uns keine Gedanken darum zu machen. Das ist heute leider nicht mehr der Fall, viele Kinder wachsen nicht mehr im freien Spiel einer altersgemischten Kindergruppe auf, sie lernen dort nicht mehr fangen und ausweichen, klettern und fallen, streiten und vertragen oder aus dem Weg gehen.
So müssen sie hüpfen und balancieren, wälzen und rollen üben und lernen. Die motorische Entwicklung soll bei den 7-8jährigen abgeschlossen sein, sie besitzen dann einen genügend großen Schatz motorischer Fertigkeiten, um Sportarten mit Fehlerkorrektur erlernen zu können.
Den kleinen Kindern können wir Bewegungen vermitteln, bei zusammengesetzten Bewegungen können wir nur hoffen, die Koordination klappt, auch sind Lerngeschwindigkeit für Rhythmik und Dynamik ungewiss.





behinderte Kinder








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Eine Frage der Sicherheit



Beinahe - Unfall

Wenn ein Unfall nur deshalb nicht eingetreten ist, weil ein Rettungsengel in letzter Sekunde geholfen hat, so nennen das viele Rheinländer ein Wunder.
Bei der Aufsicht einer Schwimmgruppe gibt es keine Wunder. Beim Schwimmen gibt es wenige Unfälle, aber dann besteht die Gefahr vor schwersten Unfallfolgen.
Die Sicherheit der Kinder beim Schwimmen setzt sich aus einer Reihe von Faktoren zusammen, wie gute Organisation, passende Einstellung, gute Schulung und auch Erfahrung.
Ein Unfall hat in der Regel viele Ursachen. Wenn eine dieser Ursachen nicht eintritt, sondern den Unfall verhindert, so nennt man das einen Beinahe - Unfall.
Ein Beinahe-Unfall ist ein Unfall, bei dem sich die Kette der Unfallfaktoren nicht schließt.





Nach der Schwimmstunde geht ein Kind aus der Dusche zurück ins Bad und ertrinkt.

Diese Problemstellung ergibt sich eigentlich nur, wenn nach einer Gruppe das Bad leer steht. Wenn man zusätzlich das Bad nicht einsehen kann, reicht eine Zeit von 10 Minuten für einen schwereren Unfall völlig aus.
Nachdenken kann man hier über eine technische Lösung:
Wenn man den Betrieb im Bad über Bewegungssensoren erfassen kann, könnte die Lehrkraft den Alarm beim Betreten des Bades deaktivieren; erfassen die Sensoren für einen Zeitraum dann keine Bewegung mehr, wird er wieder aktiviert.





Bei einem Übungsabend sind Ausbilder innen ausgefallen.

Es ist November, es regnet, Sie kommen um 17.45 Uhr direkt von der Arbeit zum Schwimmbad, vor Ihnen steht eine Traube von 55 Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren, drei Eltern für Neuanmeldungen und Sie sind die einzige ÜbungsleiterIn. Um 17.52 Uhr stehen vor Ihnen 79 Kinder und Sie sind froh, zwei 14jährige Helferinnen da zu haben.
Was machen Sie jetzt ?
Draußen ist es dunkel und nasskalt, die Eltern haben ihre Kinder auf dem Parkplatz abgesetzt und kommen erst in einer Stunde wieder, der Vorraum des Bades ist mittlerweile ausgefüllt mit Kindern, die mit ihrer Dynamik anzeigen, sie wollen jetzt endlich mit ihrem Sport beginnen und Sie stehen vor der Entscheidung:
Lass ich sie rein oder lass ich sie nicht rein.





organisatorischer Ablauf

Bei einer geschlossenen Gruppe wie einer Schulklasse wissen Sie vor Eintritt ins Bad, wie viele Kinder Sie betreuen.
In der Regel werden Sie sogar vorher die Zusammensetzung der Gruppe planen.
Lesen Sie unsere Seite erste Stunde.

Ganz anders sieht das bei offenen und teiloffenen Gruppen aus.
Bei einem Schwimmkurs werden Sie erst im Bad die anwesenden Kinder feststellen können, bis dahin steht die Sicherheitsfrage offen. Bei den fast offenen Gruppen der Halbschwimmer ist die Sicherheitslogistik noch offener gestaltet. So muss im Verein die Frage der Aufsichtsführung anders gelöst werden als bei einer Schulklasse.
Lesen Sie unsere Seite für Vereine.








Kommentar des Lehrteams kinder-schwimmen.de:
Wir sind erstaunt, dass Erzieherinnen ohne Rettungsschwimmabzeichen Bronze
selbständig Kurse im Kleinkinderschwimmen geben sollen.
Wir kennen die Diskussion nur in der anderen Richtung:
Obwohl Erzieherinnen oder Grundschullehrerinnen in der Lage sind, die Bedingungen für das Rettungsschwimmabzeichen Bronze zu erfüllen, fühlen sie sich nicht in der Lage, Schwimmunterricht zu geben.




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