Dieses Beispiel ist nicht erfunden       -      Unfall 3


Eltern
Erzieherinnen
Übungsleiter

Fallbeispiel:

Zum Abschluss der Anfängerschwimm- und Trainingsstunde dürfen die Kinder in der Spielzeit toben.
Da die Kinder in der Spielzeit besonders gefährdet sind, achtet der Ausbilder mit Argusaugen auf seine Schützlinge, während die jugendlichen Ausbilderhelfer bei den Kindern im Wasser mitmischen. Da das Becken auf 1,80 m Wassertiefe gefahren ist, müssen alle Nichtschwimmer Schwimmhilfen tragen.
Von einer Seite springt ein Kind ins Wasser. Die Verdrängungswelle schwappt über zwei Mädchen, von denen die eine erst zwei Wochen zuvor das Seepferdchen erworben hat und nicht gut tauchen kann. Sie hält sich an ihrer Freundin fest, innerhalb einer Sekunde strampeln die beiden Kinder hilflos unter Wasser und sind auch nicht mehr in der Lage, sich aus ihrer hoffnungslosen Situation zu retten.
Der Aufsicht führende Ausbilder erkennt die Situation sofort, springt ins Wasser, greift die Kinder je mit einer Hand und drückt sie über Wasser. Nach kurzem Schleppen sitzen die beiden Kinder innerhalb weniger Sekunden auf dem Beckenrand.
Die Kinder husten und atmen schnaufend und können das überraschend eingetretene Geschehen noch gar nicht verstehen.


Beschreibung:


Kommentierung:

j Die Aufsicht beim Anfängerschwimmen und beim Training der Halbschwimmer trägt viel Verantwortung. Neben der raumbezogenen Aufsicht muss der Ausbilder in regelmäßigen kurzen Abständen auch die besonders gefährdeten Kinder beachten. Die Ausbilder müssen wissen, dass die Kinder beim Anfängerschwimmen ständig an der Grenze ihrer Möglichkeiten arbeiten und müssen sich der besonderen Gefährdung der Kinder stets bewusst sein. Für diese aufreibende Arbeit sind jugendliche Helfer in der Regel nicht geeignet.
k Trotz aller Gefahren beim freien Spiel lernen die Kinder hier sehr intensiv und voller Begeisterung, mit diesen Gefahren umzugehen. In der Spielzeit üben die Kinder nochmals die interessantesten Teile des Trainings und kombinieren sie mit anderen Fertigkeiten. Mit ihrer Phantasie können die Kinder den Ausbildern auch immer wieder neue Anregungen geben.
Daneben entwickeln die Kinder gerade in der Spielzeit ihre innere Freude zu dem Bewegungsangebot im Wasser. Auch entwickeln sich gerade in der Spielzeit Freundschaften und soziale Bindungen.

l Spielregeln beim Anfängerschwimmen und beim ersten Training sollen langsam erarbeitet und gefestigt werden. So soll nie ein Kind ein anderes ins Wasser stoßen oder unter Wasser drücken. Dennoch bleiben die Kinder unberechenbar und es ist stets größte Vorsicht geboten.
Gerade dieser Fall vom April ´96 zeigt, wie überraschend und schnell Kinder in Not geraten können und wie nah der Tod durch Ertrinken sein kann. Diese Kinder waren innerhalb einer Sekunde unter Wasser, sie waren unter der bewegten Wasserfläche kaum zu erkennen und kamen nicht mehr hoch.

m Schwimmfreudige und bewegungshungrige Kinder sind ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor und das vor allem beim Anfängerschwimmen.
Eigenmächtiges Springen ohne Beaufsichtigung ist mit Nachdruck zu verbieten. Für das Springen ins Wasser sollte ein fester Bereich vereinbart werden.


Unfall Ursachen:


allgemeine Sicherheit