Fallbeispiel:

Ein Anfängerschwimmkurs ist in der Form der Kleingruppenarbeit organisiert.
Neben den erwachsenen Ausbildern gibt es eine Anzahl jugendlicher Helfer, die das Rettungsschwimmabzeichen Bronze besitzen und die Ausbilder unterstützen oder auch teilweise mit ein bis zwei Kindern bei regelmäßiger Anleitung selbständig arbeiten.

An diesem Tag ist ein Ausbilder ausgefallen, die Kinder mussten auf die anderen Mitarbeiter verteilt werden.

Von einem Ausbilder wird eine Gruppe von fünf Kindern betreut. Die Kinder sollen sich mit dem Gleitbrett zur tiefen Seite des Anfängerbeckens fortbewegen, dort aus dem Wasser klettern, wieder mit Brett hineinspringen und zur Treppe zurückschwimmen.

Beim Rückweg springen drei Kinder gleichzeitig ins schwimmtiefe Wasser. Ein Kind verliert dabei sein Brett, wird aber vom Ausbilder sofort wieder an die Wasseroberfläche gehoben.

Beim sofortigen Zählen der Kinder stellt der Ausbilder das Fehlen eines weiteren Kindes fest, das sich dann aber in zwei Meter Entfernung bei der anderen Ausbilderin festhält.

Der Ausbilder hätte das Kind in 'der ersten unbedenklichen Frist von sechs bis zehn Sekunden' auch selbst gerettet.

Bei der direkt anschließenden dreimaligen Wiederholung der Übung lief alles glatt, die Kinder haben bei der Übung an Sicherheit gewonnen.

Beschreibung:

Kommentierung:

j Die Kinder lernen beim Anfängerschwimmen und sollten im gleichen Zug ihre Angst abbauen. Dabei sollten sie auch schon frühzeitig Erfahrungen im schwimmtiefen Wasser sammeln. Die Ausbilder müssen wissen, dass die Kinder beim Anfängerschwimmen ständig an der Grenze ihrer Möglichkeiten arbeiten und müssen sich der besonderen Gefährdung der Kinder stets bewusst sein.
k Die Kinder in einer Übungsgruppe befinden sich auf unterschiedlichem Fertigkeitsstand oder an einem Tag auch bei schlechter Konstitution. Das Üben in der Gruppe motiviert die Kinder, verleitet sie aber auch dazu, sich zu überfordern. Die Ausbilder müssen sich stets Möglichkeiten der Leistungsdifferenzierung in der Gruppe (innere Differenzierung) überlegen. Die Möglichkeit, auch eine niedrigere Anforderung erfüllen zu dürfen, sollte den Kindern stets bewusst sein.
l Anfängerschwimmen wird im Verein häufig in der Form der direkt überschaubaren Kleingruppen betrieben. Hierbei kennen die Ausbilder den Fertigkeitsstand ihrer Schwimmschüler sehr genau. Dennoch muss sich jeder Ausbilder über das Fehlen der Aufsicht außerhalb des Beckens bewusst sein und seine Kinder stets im Auge behalten und auch regelmäßig zählen.
m Schwimmfreudige und bewegungshungrige Kinder sind ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor vor allem beim Anfängerschwimmen. Eigenmächtiges Springen ohne Beaufsichtigung ist mit Nachdruck zu verbieten. Für das Springen ins Wasser sollte ein fester Bereich vereinbart werden.
In einer Spielstunde müssen über den Fertigkeitsstand informierte Ausbilder sorgfältig Aufsicht führen.
Sind Nichtschwimmer beim Spielen beteiligt, so sollte eine separate Aufsicht für die Sicherheit im Nichtschwimmerbecken sorgen.

Unfall Ursachen:

allgemeine Sicherheit